Vechta/Visbek - Spricht Klaus Muhle, Vorsitzender des FC Varnhorn, von dem diesjährigen Benefizturnier zugunsten des Andreaswerks, schwingt auch knapp einen Monat später noch immer viel Begeisterung mit. „Um 14:00 Uhr waren die Mensa und die Halle voll“, schwärmt er von der Veranstaltung in und um die Sporthalle Visbek und die Mensa der Benedikt-Schule. Dabei hatte es zu Beginn der Vorbereitungen durchaus den einen oder anderen Moment der Unsicherheit gegeben. Immerhin: Die letzte Ausgabe des Turniers, das üblicherweise im zweijährigen Turnus stattfindet, lag zu dem Zeitpunkt bereits sechs Jahre zurück. „Wir wussten nicht, wie die Veranstaltung nach unserer Corona-Pause angenommen werden würde“, erklärt Klaus Muhle. Umso größer war bei ihm und den übrigen Mitgliedern des Sportvereins die Freude über die durchweg positive Resonanz. „Alle haben mitgezogen. Das war einfach eine runde Sache“, so der Vorsitzende mit Blick auf die am Programm beteiligten Vereine, die örtlichen Unternehmen, die Käuferinnen und Käufer der Tombolalose und nicht zuletzt die Besucherinnen und Besucher des Turniers. Und so konnte sich am Ende auch das Ergebnis beziehungsweise der Erlös wieder sehen lassen. Mit einem symbolischen Scheck über 14.296,05 Euro reisten Vertreterinnen und Vertreter des FC Varnhorn jetzt zur Spendenübergabe nach Vechta.
Das Geld solle zum einen der Wohnstätte Kiefernweg, die derzeit neu gebaut wird, sowie zum anderen dem Projekt „Gedenkstätte für die Menschenwürde“ zugutekommen, erläuterte Matthias Warnking, Vorstandsvorsitzender Andreaswerk, im Rahmen der Übergabe. Gemeinsam mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Aloys Freese bedankte er sich bei den Anwesenden herzlich für die großzügige Spende und das anhaltende große Engagement. Dass trotz der langen pandemiebedingten Pause wieder alle mit an Bord gewesen seien und erneut „der ganze Ort mitgewirkt“ habe, beweise für ihn einmal mehr: „Das Anpacken zeichnet Euch aus!“ Ähnlich brachte es auch Bürgermeister Gerd Meyer, der die Abordnung aus Varnhorn zur Spendenübergabe begleitete, auf den Punkt: „So kennt man den FC Varnhorn und die Bauerschaft. Da wird nicht lange geredet, sondern gemacht.“ Er als Bürgermeister der Gemeinde sei stolz, dass ein Verein wie der FC Varnhorn in Visbek aktiv sei - und das immerhin schon seit mehreren Jahrzehnten. „Dieses Engagement ist nicht nur ein Strohfeuer“, unterstrich er.
Für das Andreaswerk und Menschen mit Beeinträchtigungen setzt sich der FC Varnhorn inzwischen seit mehr als 40 Jahren ein. Bereits 1980 fand das traditionelle Benefizturnier erstmals statt, durch das seither mehr als 200 000 Euro für das Andreaswerk und seine Einrichtungen und Dienste zusammengekommen sind. In der Vergangenheit gingen die Spenden unter anderem an die Erich Kästner-Schule, die Kontakt- und Begegnungsstätte SAM, den Heilpädagogischen Kindergarten und die Kindertagesstätte St. Franziskus Visbek, den Waldkindergarten St. Hubertus Visbek sowie die Andreas-Stiftung. In diese Liste reiht sich nun unter anderem die neue Wohnstätte des Andreaswerks im Vechtaer Kiefernweg ein. Die Inbetriebnahme des Neubaus, in dem künftig vier Wohngruppen zu je acht Personen leben werden, ist für Sommer kommenden Jahres geplant. In fußläufiger Nähe entsteht derweil die ebenfalls finanziell bedachte „Gedenkstätte für die Menschenwürde“ auf dem ehemaligen Hof Möhring. Sie soll insbesondere an die Menschen mit Beeinträchtigungen aus dem Landkreis Vechta erinnern, die den Krankenmorden der Nationalsozialisten zum Opfer gefallen sind. Die Eröffnung der Gedenkstätte ist noch für dieses Jahr vorgesehen.
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