Die Gemeinde Visbek hat einen neuen Gästeführer. Pünktlich zum Start der Saison verstärkt Werner Wübbolt das Team. Der neue Gästeführer bringt sogleich eine neue Tour mit ins Programm: Wübbolt wird seine Gäste entlang der Kreisverkehre an der Visbeker Umgehungsstraße führen.
Der passionierte Radfahrer, der in Visbek in zahlreichen Vereinen vernetzt ist, kam eher durch Zufall zu seiner neuen Aufgabe. Erstmals stand die Idee 2015 im Raum, als Wübbolt mit Freunden die Tour „Von Hogeback in Erlte zum Hofbräuhaus in München“ mit dem Rad fuhr. Doch mehr als eine Idee wurde zunächst nicht daraus, bis Gästeführerin Ulrike bei der Hake-Tönjes ihn im vergangenen Sommer darauf ansprach, dass die Gemeinde Visbek noch Gästeführer suche. Passenderweise startete im September der Lehrgang „Gästeführer mit Stern“ der regio-Volkshochschule Ganderkesee-Hude und der Ländlichen Erwachsenenbildung (LEB) Niedersachsen. Werner Wübbolt entschloss sich kurzerhand, daran teilzunehmen. Er selbst beschreibt die neue Aufgabe als eine Bereicherung.
In dem 132 Stunden umfassenden Kurs lernte er unter anderem Grundlagen der Gästeführung und Präsentationstechniken. Außerdem erhielt er Einführungen in die Landes-, Regional-, Kunst- und Architekturgeschichte der Region. Am Schluss des Kurses stand eine praktische Prüfung: die Erstellung einer eigenen Gästeführung.
Werner Wübbolt entwickelte eine Tour mit dem Titel „Sechs Kreisverkehre erzählen von Visbek“. Das Thema kommt für ihn nicht von ungefähr. Die jahrelangen Diskussionen um eine mögliche Umgehungsstraße und deren Verlauf beobachtet er schon seit den Anfängen, wie er sagt. Deshalb empfand er die Aufgabe als besonders reizvoll. Die Kreisel symbolisieren seiner Meinung nach besonders gut den Gästeführer-Leitsatz vom „Gestern – Heute – Morgen“, der in jeder Gästeführung berücksichtigt werden sollte.
Die Kreisverkehre an der Visbeker Umgehungsstraße, die 2017/18 neu gestaltet wurden, erzählen alle eine eigene Geschichte – vom „Heidenopfertisch“ an der Schneiderkruger Straße“ über die Visbek-Silhouetten am Visbeker Damm bis hin zur Weltkugel an der Rechterfelder Straße. Sie zeigen z. T. die Visbeker Geschichte, aber auch die aktuelle wirtschaftliche Ausrichtung der Betriebe. Gleichzeitig böte sich in der Nähe der Kreisel Entwicklungspotenzial für die Zukunft, etwa am Kreisel Wildeshauser Straße, in dessen Umfeld ein Gewerbegebiet geplant ist.
Die ca. 15 Kilometer lange Tour, die vorrangig für Radfahrer ausgearbeitet ist, aber auch mit einem Kleinbus befahren werden kann, ist zudem sehr variabel. Die Kreisverkehre dienen dabei als Fixpunkte. Je nach Interessenlage werden aber auch Abstecher in den Ort oder die Bauerschaften gemacht, etwa zum Sportplatz von Rot-Weiss Visbek, zu Hubbermanns Mühle oder zum Schafstall in Varnhorn.
In die Ausarbeitung hat Wübbolt unzählige Stunden gesteckt. Davon profitiert er auch in Zukunft. „Ich dachte mir, je besser ich es von Vornherein ausarbeite, desto einfacher habe ich es hinterher“, sagt er. Die Begeisterung, die in seiner Stimme mitklingt, wenn er über die Tour spricht, möchte Werner Wübbolt auch an seine Gäste weitergeben. Denn: Bei Gästeführungen geht es heutzutage längst nicht mehr nur darum, Zahlen, Daten und Fakten zu vermitteln. „Die Leute wollen Spaß haben und sich wohl fühlen. Die Gästeführung soll ein Erlebnis sein“, sagt er.
Info: Die erste öffentliche Führung findet am 5. Mai 2019 (Sonntag) um 14.00 Uhr statt. Start ist beim Rathaus. Die Kosten belaufen sich auf 4 €. Anmeldungen hierfür nimmt die Tourist-Info Nordkreis Vechta unter Telefon 04441/858612 entgegen. Gruppen können die Tour auch zu individuell abzusprechenden Terminen buchen. Auskunft erteilt auch Werner Wübbolt unter Telefon 0152/09483441.
Infos zu allen Gästeführungen im Nordkreis Vechta gibt es unter www.nordkreis-vechta.de.
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