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„Der Mann, der niemals weinte“ bringt die Zuschauer zum Weinen - und Lachen


Marie und Severin reisen mit Paul ans Kap der Guten Hoffnung. Alle Fotos: Hans-Bernd Hermes

Wer an Demenz denkt, dem ist eigentlich nicht zum Lachen zumute. Dass Humor im Zusammenhang mit der Krankheit aber durchaus seinen Platz haben kann, zeigten die Darsteller des Oldenburger Theaters Laboratorium am Mittwochabend im Rathaus Visbek. Dort führten sie das Stück „Der Mann, der niemals weinte“ auf. Darin geht es um den an Demenz erkrankten Paul, der seinen 87. Geburtstag mit seinem Sohn Severin (Pavel Möller-Lück) und seiner Enkelin Marie (Esther Vorwerk) feiert. Das Besondere an der Darstellung: Paul ist eine Puppe, die der Schauspieler Pavel Möller-Lück mit Leben füllt.

In dem Stück werden einige Familienkonflikte zu Tage befördert, ebenso wie das „Familiengeheimnis“, dass Paul einen Bruder hatte, der im Krieg fiel und von dem weder Severin noch Marie etwas wussten. Den traumatischen Verlust hatte Paul fast sein ganzes Leben lang verdrängt. Aber auch gesellschaftskritische Aspekte sowie aktuelle politische und soziale Entwicklungen wurden in dem Stück thematisiert. Das Ganze verpackten die äußerst überzeugenden Schauspieler in viel Wortwitz, in emotionale und berührende Dialoge und eine insgesamt fesselnde Darstellung. „Der Mann, der niemals weinte“ brachte die Zuschauer im ausverkauften Saal zum Weinen – vor Lachen und vor Bestürzung.


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