Drei Ziele hatte sich Alfred Kuhlmann, Vorsitzender des Plattdütschen Kring, für den Klönabend der Visbeker Warkstäe för Plattdütsch genommen. Erstens sollten die Zuhörer mit einem guten Gefühl nach Hause gehen, zweitens wollte er verdeutlichen, dass es nicht nur Lustiges, sondern auch Ernstes auf Platt zu erzählen gibt, und drittens sollte genügend Raum für Gespräche bleiben. Am Ende der letzten Klönrunde im Jahr 2018, bei der er „pläseierlicke un ernste Geschichten taun Schmüstern off Naodenken“ erzählte, waren sich die etwa 20 Anwesenden im Gasthaus Dieckhaus einig: Kuhlmann hatte alle drei Ziele erreicht. Mehr noch: Nach einer Zugabe gab ihm eine Zuhörerin mit auf den Nachhauseweg: „Alfred, kumm eis bold weller!“ („Alfred, komm bald wieder“).
In seinem Vortrag trug Kuhlmann, der regelmäßig plattdeutsche Kolumnen für die OV und OV am Sonntag schreibt, einige dieser Texte vor. Dabei gab es zum Teil nachdenkliche Gesichter, z. B. beim Thema „Einsamkeit im Alter“ („Eis Tied nähmen för änner Lüe“), aber auch lautes Lachen bei Geschichten wie „Weckern Frisör häss denn?“ (darin geht es um einen Italienurlaub und ein Treffen mit dem Papst beim Besuch des Vatikan) und „Ick glöw, sei hätt Grötte 76“ (darin wird der Einkauf von moderner Unterwäsche für den 50. Geburtstag der Ehefrau beschrieben).
Zuvor hatte Visbeks Plattdeutschbeauftragter Erwin Stubbe in seiner Begrüßung darauf hingewiesen, dass Kuhlmanns Texte oft aus dem Leben gegriffen seien, wodurch der Eindruck entstehe, dass „hei mi uck woll mennt häbben mag“. („ … er mich auch wohl gemeint haben mag“) Zum Dank für den vergnüglichen Abend überreichte Stubbe dem Gastreferenten ein kleines Präsent und wies zugleich darauf hin, dass auch für 2019 wieder mehrere Klönabende geplant sind.
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