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  • AutorenbildGemeinde Visbek

Musik für die Seele, die Freude und Trauer des Lebens zum Ausdruck bringt

Aktualisiert: 20. Okt. 2020



Unter der Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln fand das Konzert in der Pfarrkirche St. Vitus Visbek statt. Foto: Hans-Bernd Hermes

Das Konzert mit dem Ensemble Dreiklang begeisterte die Zuhörer mit jiddischer Musik. Am vergangenen Sonntag gab es in der ausverkauften Pfarrkirche St. Vitus das erste Konzert des Kulturkreises in Visbek seit Ausbruch der Pandemie. Hierfür konnte das Ensemble Dreiklang mit Holger Lorentz – Akkordeon, Fritze Winnacker – Kontrabass und Rainer Wördemann – Klarinette gewonnen werden. Besonders hilfreich waren die erläuternden oft sehr persönlichen Gedanken von Stephan Trillmich. Sie boten einen Zugang aus Sicht eines gläubigen Christen und studierten Theologen. Zum Verständnis von Politik, Kultur und Miteinander lieferte er dabei keine fertigen Antworten, sondern regte zum Nach- und Mitdenken an.

Die vier Akteure nahmen die Besucher mit auf eine beeindruckende Reise durch das jüdische Leben, mit Feiern und Traditionen, mit unbändiger Lebensfreude einer selbstwussten, aber auch leidvollen Geschichte. Den Anfang machte ein ausdrucksvolles Klagelied, was auch Bestandteil einer Hochzeit ist. Mit der Klarinette durch den Mittelgang zur Bühne gehend, erzeugte Rainer Wördemann nicht das einzige Mal durch seine ausdrucksvolle Art des Spielens und seinem variantenreichen Ton, eine Gänsehaut bei den Zuhörern. Es folgten drei weitere Stücke mit volkstümlichem Charakter, die typisch für Hochzeitsmusik sind. Die Melodien wurden von dem sicheren Groove des Bassisten Fritze Winnacker getragen und vom einfühlsamen und variantenreichen Spiel von Holger Lorentz am Akkordeon in eine wundervolle Stimmung versetzt.

Der Kulturkreis Visbek hat den ersten Schritt gewagt, endlich wieder ein Konzert durchzuführen. Dies geschah selbstverständlich unter Einhaltung der vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen. Den Termin für dieses Konzert am Abend des höchstens jüdischen Festes Jom Kippur, dem Versöhnungsfest, zu legen, gab der Veranstaltung eine weitere besondere Symbolik.

Die Lebensfreude in der Musik sprang in den weiteren Stücken förmlich auf das Publikum über. Mit der weltbekannten Melodie „Bei mir bistu Shein“ und „Sammys Freylach“ blieben die meisten Zuhörer nicht ruhig sitzen, sondern wippend rhythmisch mit den Füßen. Besonders bewegend war der dritte Teil, der mit zwei Melodien aus dem Film Schindler´s Liste und dem Hebräischen Song Erinnerungen an die Zeit der dunkelsten deutschen Geschichte weckte.

Der letzte Teil des Konzertes zeigte aber auch die immerwährende Stärke im Selbstbewusstsein des Judentums. Mit dem „Israeli Concertino“ und dem „Jerusalem of Gold“ endete das fast 1 ½ stündige Konzert mit Standing Ovation und zwei Zugaben. Der begeisterte Hausherr, Pfarrer Hermann-Josef Lücker bedankte sich herzlich bei den vier Akteuren.


Fotos: Hans-Bernd Hermes




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