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Zero Waste: Olga Witt erklärt, wie es geht


Klare Worte: Olga Witt macht in ihrem Vortrag deutlich, dass jeder etwas gegen Umweltverschmutzung tun kann. Foto: Wolkow/Gemeinde Visbek

Die schlechte Nachricht vorweg: Ein Leben ganz ohne Müll funktioniert nicht. Jetzt die guten – und davon gibt es viele: Jeder kann dazu beitragen, unsere Umwelt zu schonen und zu verbessern. Das machte Olga Witt, Autorin und Besitzerin von zwei Unverpackt-Läden in Köln, bei ihrem Vortrag am Mittwochabend im Visbeker Rathaus deutlich. Unter dem Titel „Zero Waste“ zeigte sie den etwa 100 Gästen im Ratssaal Probleme, Möglichkeiten und Grenzen auf, die unser Lebensstil und unser Konsumverhalten mit sich bringen. Wie wichtig das Thema ist, zeigte die große Resonanz auf ihren Vortrag, von der Olga Witt „überwältigt“ war.


Olga Witt begann vor etwa sechs Jahren, sich mit dem Thema „Zero Waste“ auseinanderzusetzen. Der englische Name hat zwei Bedeutungen. Zum einen kann er mit „null Müll“ übersetzt werden. Dass ein Leben ganz ohne Müll nicht möglich ist, hat Olga Witt in den vergangenen Jahren bereits lernen müssen. Umso treffender sei deshalb die Übersetzung „keine Verschwendung“ – und das ist ihrer Meinung nach deutlich wichtiger, denn: „Müll ist nur das Symptom der Verschwendung“, führte sie aus.


Nach einer kurzen Einführung in die Problematik stellte sie fünf Schritte vor, auf denen der „Zero Waste“-Lebensstil basiert: „Refuse – Reduce – Reuse – Recycle – Rethink“ (Ablehnen – Reduzieren – Wiederverwenden – Recyceln – Überdenken). Beispiele, wie jeder ein bisschen weniger Verschwendung in den Alltag einbauen kann, hatte sie viele: Stoff- statt Papiertaschentücher, waschbare Putztücher statt Zewa, unverpacktes Obst und Gemüse kaufen, zum Bäcker den eigenen Stoffbeutel für Brot oder Brötchen mitbringen oder gebrauchte Kleidung kaufen oder tauschen.


Olga Witt räumte aber auch ein, dass der Weg dahin nicht immer einfach sei und man sich auf viele Dinge bewusst einstellen und sein Leben anders organisieren müsse. Auch für sie sei das zu Beginn schwierig gewesen. „Umbruchphasen sind immer anstrengend“, sagte sie. Sie empfahl deshalb, nicht sofort alles auf einmal ändern zu wollen, sondern viel mehr Schritt für Schritt zu agieren und mit Dingen zu starten, die leicht zu ändern sind, etwa den eigenen Stoffbeutel mit zum Bäcker zu bringen.


Zudem hob sie hervor, dass die Menschen in Deutschland jetzt in der Lage seien, etwas zu ändern. „Jetzt leben wir im Luxus, deshalb müssen wir jetzt beginnen, unser Verhalten zu ändern“, sagte sie. Zugleich sei der Luxus auch eine Ursache der Umweltverschmutzung und -belastung. Sie stellte eine einfache Gleichung auf: Wer Geld hat, kann viel konsumieren, produziert deshalb mehr Müll und belastet dadurch die Umwelt.


„Tut euch zusammen!“, appellierte sie. Die Macht der Verbraucher sei nicht zu unterschätzen, ermunterte sie die Gäste, die mit lang anhaltendem Applaus ihre Wertschätzung ausdrückten.


Info: Wer Interesse am „Zero Waste“-Lebensstil hat, kann sich unter folgenden Adressen informieren:



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