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  • AutorenbildGemeinde Visbek

„Zieht, Gedanken, auf goldenen Flügeln …“ - Kulturkreis Visbek auf den Spuren Verdis


Auf eine mehrtägige Tour auf den Spuren des berühmten Komponisten Guiseppe Verdi hat sich Ende Juli der Kulturkreis Visbek begeben. Ein wenig müde, aber voller Erwartungen landeten die Teilnehmer nach einem frühen Flug von Düsseldorf in Venedig. Dort war noch Zeit für eine Bootsfahrt mit anschließendem Stadtrundgang, bevor die Reise nach Verona weiterging.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Roncole zu Verdis Geburtshaus. Verdis Eltern waren einfache Kaufleute, aber sein musikalisches Talent wurde früh erkannt und gefördert. Das heutige Museum „Casa Barezzi“ in Busseto, einem Nachbarort von Roncole, hat liebevoll Erinnerungsstücke, Briefe, Portraits und Urkunden zusammengetragen. Dafür wurde es mit dem europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet.

Das kleine, wunderschöne „Theatre Guiseppe Verdi“ dort, das von Verdi selber nie genutzt wurde, verlockte die Teilnehmer zu einer adaptierten Version des berühmten Gefangenenchors aus Nabucco, sehr zum Vergnügen aller.

Die Oper „Nabucco“ war dann auch unbestritten der Höhepunkt der Reise. Sie wurde in der Arena in Verona aufgeführt. Die Arena ist nach dem Kolosseum in Rom das zweitgrößte noch erhaltene römische Amphitheater. Sie bietet etwa 22.000 Zuschauern Platz. Die Akustik dort ist so ungewöhnlich gut, sodass weder für Instrumente noch für Sänger Verstärker eingesetzt werden und damit das Hören zu einem ganz besonderen Genuss wird.

Die Inszenierung war ungewöhnlich, da der Krieg zwischen Hebräern und Babyloniern auf den Freiheitskampf der Italiener von 1848 übertragen wurde, die nach der Unabhängigkeit von Österreich strebten. Ob Verdi seine Oper so verstanden wissen wollte, ist Spekulation; Belege lassen sich dafür nicht finden.

Trotz Pausen und zwei zusätzlichen Regenpausen, die beinahe den zeitlichen Rahmen sprengten, waren das abwechslungsreiche Bühnenbild und die Musik ein einmaliges Erlebnis.

Ein Ausflug an den Gardasee mit dem Besuch des kleinen Städtchens Sirmione brachte die Teilnehmer wieder in die heutige Zeit zurück, aber auch hier gab es einen kleinen Bezug zur Oper, denn das Ferienhaus von Maria Callas gehört dort zu den Sehenswürdigkeiten.

Der Abflug am letzten Tag der Reise war von Mailand aus geplant. Eine ausführliche Stadtbesichtigung dieser „heimlichen Hauptstadt Italiens“ zeigte Mailand als moderne Universitätsstadt sowie als Kultur-, Medien- und Modezentrum. Das Stadtbild ist geprägt durch den fünfschiffigen Dom aus weißem Marmor, dem bedeutendsten gotischen Bauwerk Italiens. Ebenso durch die Hochhäuser und Hochhauskomplexe, die wegen ihrer architektonischen Besonderheiten unter Denkmalschutz stehen oder die wegen ihres innovativen Konzeptes mit Architekturpreisen prämiert wurden. Besonders eindrucksvoll sind die bepflanzten Zwillingstürme „Bosco Veticale“ mit ihrem ausgeklügelten Bewässerungssystem.

Zurück zu Verdi führte dann wieder die Mailänder Scala, an der viele seiner Opern aufgeführt wurden. Verdi starb 1901 in Mailand und ist dort in der Kapelle Casa di Riposo beigesetzt.

Diese Reise, vom Kulturverein Visbek geplant und durchgeführt, hat ihrem Namen als „Kulturreise“ alle Ehre gemacht. Wie immer war das Team beispielhaft kompetent, freundlich und flexibel; auf das nächste Angebot darf man gespannt sein.


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