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Die Amerikanische Roteiche ist Baum des Jahres 2025

  • Autorenbild: Gemeinde Visbek
    Gemeinde Visbek
  • 25. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Von Bernd Koopmeiners

Die Amerikanische Roteiche zählt bei uns zu den Baumarten, die bei der Umgestaltung der

Wälder in Zeiten des Klimawandels als Ergänzung heimischer Baumarten geeignet sind.

Die schnellwüchsige und anpassungsfähige Baumart stammt aus dem östlichen Nordamerika;

sie kam aber schon vor über 400 Jahren nach Europa.

Die Rot-Eiche gehört zur Familie der Buchengewächse und ist sommergrün; die Blätter sind

gestielt, zehn bis 25 cm lang, vorn spitz, beidseitig mit drei bis fünf spitzzipfeligen Lappen,

oberseits matt dunkelgrün, unterseits blassgrün mit braunen Haarbüscheln. Die Heimat der

nordamerikanische Eichenart sind vor allem Hügel- und Bergregionen im östlichen

Nordamerika von Neuschottland bis Texas.


Der Baum wird bis zu 35 Meter hoch und hat eine ausladende Krone. Im Herbst fällt die Rot-

Eiche durch leuchtendrote Blattfärbung und rundlich dicke, in flachen Fruchtbechern

sitzenden Eicheln besonders auf. Die Samen (Eicheln) entwickeln sich anders als bei unseren

Eichen innerhalb von zwei Jahren. Der Baum wird in der EU und in Deutschland als Forstge-

hölz oder als Park-Baum verwendet. Wie die hiesigen Eichen wird die Rot-Eiche ein großer

Baum mit dickem Stamm und breitästiger Krone. Die Rinde ist dunkelgrau und bis zum 40.

Jahr glatt; die Borke bleibt dünnschuppig. In seiner Heimat wird der Baum bis zu 400 Jahre

alt.


Das Holz der Rot-Eiche ist infolge des schnellen Wachstums und der breiteren Jahresringe

nicht ganz so wertvoll wie das Holz der beiden einheimischen Eichenarten; es hat eine leicht

rötliche Färbung. Eichenholz war früher das klassische Holz für den Hausbau (Fachwerk). Es

ist bis heute noch gesucht wegen seiner Dauerhaftigkeit und Festigkeit und lässt sich leicht

und sauber bearbeiten, gut spalten und sägen und hobeln. Eichenholz ist für den Außen- und

für den Innenausbau geeignet. Für formschönes und rustikales Mobiliar in Eiche gibt es eine

stärkere Nachfrage. Die Eiche wird traditionell auch im Wasser- und Schiffsbau genutzt. Für

gute Weine, Brände oder Whiskys werden Eichenfässer bevorzugt.


Als erste Baumart in Deutschland erhielt die „Stieleiche“ (Quercus robur) im Jahre 1989 den

Titel „Baum des Jahres“. Ein bekannter Spruch ist: „Eichen sollst du weichen!“; das bedeutet

aber nicht, dass man bei Blitzeinschlägen unter anderen Bäumen sicherer ist.

Solitärbäume und Eichenhaine erhielten auch historische Bedeutung: Der Heilige Bonifatius

(+754 n. Chr. in Dokkum) wagte die Fällung der „Irminsul“, einer heiligen Eiche bei den

Sachsen Teile von Amsterdam und Venedig wurden auf Eichenpfählen erbaut. Cäsar ließ 53

und 55 v. Chr. aus Eichenstämmen Rheinbrücken errichten. Die Wikinger bauten ihre

legendären Drachenschiffe mit Eichenholz. Eichenalleen wurden in Deutschland, in den

Niederlanden, aber auch in nördlichen und östlichen Ländern Europas als Einfriedungen von

Gütern und Höfen gepflanzt. In mehreren Orten ist eine „1.000-jährig Eiche“ zugleich eine

Sehenswürdigkeit. (In Dötlingen und im Hasbruch) Vor den Markenteilungen wurden oft

Schweine in den Eichenwald getrieben; Eicheln galten als wertvolles Mastfutter. Sie ersetzten

in Kriegszeiten gerötet und gemahlen sogar den Kaffee. Aus Eicheln geschrotetes Mehl wurde auch beim Brotbacken genutzt.


Seit einigen Jahren werden ausgetriebene Eichenbestände durch Eichenwickler, Frostspanner, Eichenprozessionsspinner und Schwammspinner heimgesucht und kahlgefressen. Die Eiche ist in Deutschland nach der Buche die wichtigste Laubholzart als Nutzbaum. Ihr Anteil an der Gesamtwaldfläche Deutschlands beträgt 8,4 Prozent. In der Gemeinde Visbek werden nach Auskunft von Förster Michael Rohling, Bezirksförsterei Visbek, seit einigen Jahren bei den Aufforstungen im Privatwald auch Amerikanische Roteichen gepflanzt, weil die Baumart auch mit dem Klimawandel zurechtkommt.

 


Info:

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V.

Meckenheimer Allee 79

53115 Bonn

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